EIN FENSTER INS UNENDLICHE

Ein junges Schauspielpaar in Kolumbien hat den Traum ein Theater zu bauen. Aufgrund langjähriger finanzieller Probleme entscheidet sich die Frau jedoch, nach Europa auszuwandern, ausgerechnet in dem Augenblick, als nach langen Verhandlungen und Bürokratie die Projektbewilligung endlich eintrifft. Sie möchte jedoch nicht von ihrer Entscheidung abweichen, um ihren Traum, Tänzerin zu werden, verwirklichen zu können, wohlwissend, dass sie in einem Nachtclub arbeiten wird. Sie verabschiedet sich mit dem Versprechen, ihm zu schreiben und Geld zu schicken.
In Europa entpuppt sich jedoch ihr Traum als Fantasma, als sie in dem Club, indem sie als Tänzerin arbeitet, vergewaltigt und misshandelt wird. Da der Besitzer ihr den Pass abgenommen hat, gelingt es ihr, nur mit Hilfe und illegal von Spanien nach Deutschland zu fliehen. Diese Hilfe ist jedoch auch nur ein Teil des florierenden Frauenhandels, der sie in die Hände eines ausbeuterischen Restaurantbesitzers führt. Weitere Misshandlungen und schlechte Bezahlung führen letztlich dazu, dass sie sich entscheidet, als Prostituierte zu arbeiten.

Er erhält in Kolumbien Briefe von ihr, in denen sie vom wunderschönen Europa schwärmt und jedes Mal Geld mitschickt. In seiner Verzweiflung entscheidet er, mit dem Geld nach Deutschland zu fliegen und sie zu suchen. In Frankfurt angekommen, versucht er, als Straßenmusiker Geld zu verdienen, um sich seine Weiterfahrt zu finanzieren. Da dies jedoch misslingt, probiert er es mit Travestie-Shows auf der Straße. Trotz diverser Angriffe gelingt es ihm damit, genügend Geld zu verdienen.
Nach einer seiner Shows treffen sie sich zufällig auf der Straße. Das Wiedersehen eine Freude, ein Schock – sie als Prostituierte, er als Travestie. Trotz aller Vorwürfe, Schmerzen und Enttäuschungen versöhnen sie sich und entscheiden, eine gemeinsame Show zu inszenieren. Mit diesem Geld wollen sie ihre Rückflugtickets nach Kolumbien finanzieren, damit sie dort ihren alten Traum, ein Theater zu bauen, wiederaufgreifen können.

MITWIRKENDE:
Schauspiel: Ximena Escobar Mejía & Leonardo Echeverri Botína
Choreographie: Eva Maria Lajko & Miguel Bejarano Bolívar
Inszenierung: Miguel Bejarano Bolívar & Eva Maria Lajko
Dramaturgie: Kollektivgestaltung
Regieassistenz: Eva Maria Lajko
Regie: Miguel Bejarano Bolívar

Eine Koproduktion von Teatro Azul aus Kolumbien, MUTANTHeater und Theater im Viertel aus Deutschland.
Mit freundlicher Unterstützung von Saar-Toto, Kultusministerium und ZiB (Zuwanderungs- und Integrationsbüro).

TECHNISCHE BEDINGUNGEN:

- Bühne mindestens 5x5 m
- Licht: Mindestens 12-Kanalmischpult und 24 Scheinwerfer
- Ton: Tonanlage mit CD-Player

- Vorbereitungszeit min. 5 Stunden
- Vorstellungsdauer 60 Minuten
- Preis nach Vereinbarung